Liebe Leserin,
lieber Leser,
Unsere heutigen Themen sind die häufigsten Herzerkrankungen beim Hund sowie kurz und knapp 10 Anzeichen für Krebs bei Hund oder Katze.
Herzerkrankungen beim Hund
Wenn Sie unsere früheren Blogbeiträge gelesen haben, wissen Sie es bereits: Die größte Herausforderung bei Herzerkrankungen ist, dass sie oft leider viel zu spät, zum Beispiel bei Routineuntersuchungen, erkannt werden.
Obwohl wir die meisten Herzerkrankungen heute sehr gut behandeln können, kommen oft Patienten zu uns, deren Leiden erst spät erkannt worden ist. Das erschwert die Therapie, weshalb wir Sie auch hier noch einmal bitten: Ignorieren Sie nicht, wenn Ihr Liebling sich anders verhält! Ist er besonders müde, hat keine Lust mehr auf Spaziergänge oder er/sie lässt sich auch mit dem Lieblingsfutter nur schwer aus dem Körbchen locken, können das Anzeichen für eine Herzerkrankung sein.
Am besten ist es, wenn Sie bereits im Welpenalter regelmäßig zur Kontrolle kommen. Es gibt nämlich zum einen die sogenannten „angeborenen“ Herzkrankheiten, zum anderen können Herzerkrankungen schon in den ersten Lebensmonaten entstehen. Und je früher wir eine Erkrankung erkennen, desto besser können wir sie behandeln und auch verhindern, dass weitere Schäden entstehen.
Hunde im „mittleren Alter“ sind die sogenannten Risikopatienten – bei ihnen stellen wir besonders häufig Herzerkrankungen fest. Hierfür können z.B. auch Ernährungsfehler die Ursache sein. Ein Taurinmangel ist die einzige ernährungsbedingte Herzerkrankung. Gebarfte Hunde (ausschließlich Rohfütterung) und Tiere, die aufgrund von Magen-Darm-Problemen spezielle Diäten erhalten, können einem erhöhten Risiko ausgesetzt sein.
Cocker Spaniel leiden im Gegensatz zu anderen Rassen häufiger an Taurinmangel, trotz ausgewogener Ernährung. Taurinmangel wird oft gar nicht als Ursache in Betracht gezogen oder festgestellt. Aber dafür haben Sie ja uns oder Ihren Haustierarzt.
Der oft beschriebene Carnitinmangel spielt nach aktuellem Studienstand übrigens keine Rolle.
Hier im Überblick die häufigsten Erkrankungen bei Hunden mit einer kurzen Erklärung und Risikogruppen:
- Persistierender Ductus arteriosus botalli (PDA): Die häufigste angeborene Herzerkrankung beim Hund. Bei einem Embryo gibt es eine Verbindung zwischen der Körperschlagader und der Lungenschlagader, die sich nach der Geburt schnell verschließt. Bei einem PDA verschließt sich diese Verbindung nicht und es kann kein normaler Blutkreislauf gebildet werden. Durch diesen „falschen“ Blutfluss wiederum wird die linke Herzhälfte erweitert. Die meisten Tiere können die ersten Jahre relativ beschwerdefrei Leben. Ohne Behandlung kommt es jedoch meist zum Herzversagen in jungen Jahre. Hier ist es ganz wichtig, so früh wie möglich zu handeln. Wird der PDA in einer Operation frühzeitig geschlossen, steht einen normalen Leben nichts im Wege.
- Pulmonalstenose: Die Verengung vom Herzen zur Lungenarterie führt zu Atemnot bis zur Bewusstlosigkeit und muss auf jeden Fall behandelt werden. Bei schweren Stenosen kann ein kleiner Ballon durch einen Katheter eingesetzt und so die verengten Stellen geweitet werden. Besonders betroffen sind mittlere und kleine Rassen: Beagle, Samojede, Chihuahua, Englische Bulldogge, Zwergschnauzer, Chow Chow, Basset, Westhighland White Terrier, Foxterrier sowie andere Terrier- und Cockerrassen. Aber auch große Hunde wie Labrador Retriever, Neufundländer, Boxer und Mastiff sind betroffen.
- Mitralklappendokardiose (MMVD) / Atrioventrikularklappen-Endokardiose: Die häufigste „erworbene“ Herzerkrankung bei Hunden. Die Herzklappen zwischen linker Vorkammer und linker Hauptkammer verdicken durch verändertes Bindegewebe und können so nicht mehr richtig schließen. Dadurch kann sich das Herz vergrößern. Die Krankheit hat meist keine direkte Auswirkung und führt erst im späteren Stadium zu Verhaltensänderungen. Daher ist auch hier die Vorsorgeuntersuchung besonders wichtig. An einer Herzklappenerkrankung leiden häufig kleine Rassen wie Zwergpudel, Zweigschnauzer, Yorkshire, Terrier und Dackel. Cavalier-King-Charles-Spaniels sind davon fast immer und meist auch deutlich früher betroffen als andere Risikorassen. Neben kleinen Rassen erkranken aber auch häufig mittelgroße Hunde bis ca. 20 kg Körpergewicht, größere Hunde eher selten und meist nicht so schwer.
Diese Krankheit können wir mit Medikamenten sehr gut behandeln und die allermeisten unserer Patienten werden trotz Herzerkrankung alt.
- Dilatative Kardiomyopathie: Bei einer Erweiterung des Herzmuskels fehlt dem Herzen die Kraft, den Körper ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen, was lebensbedrohlich werden kann. Zusätzlich treten häufig auch Herzrhythmusstörungen auf. Diese können zu einem plötzlichen Herztod führen. Mit Medikamenten können wir das Herz unterstützen. In jedem Fall muss auch diese Erkrankung behandelt werden. Von der Erweiterung des Herzmuskels sind vor allem große und sehr große Rassen betroffen: Doggen, Neufundländer, Bernhardiner, Irischer Wolfshund , Rottweiler, Schäferhunde, große Mischlinge, Leonberger, Setter und Afghanen.
10 Anzeichen für Krebs bei Hund und Katze
- Schwellungen, die nicht von selbst wieder zurückgehen oder sogar noch weiter wachsen, können ein Tumor sein.
- Schlecht heilende Wunden
- Gewichtsverlust
- Appetitlosigkeit
- Sichtliche Probleme beim Fressen / Schlucken
- Blutungen
- Probleme beim Atmen, ebenso beim Absetzen von Kot und Urin.
- Unangenehmer Geruch
- Bewegungsunlust und abnehmende Ausdauer
- Steifheit oder Lahmheiten
Bemerken Sie eines dieser Anzeichen besteht kein Grund zur Panik. Diese Aufzählung enthält Anzeichen, keine eindeutigen Symptome für eine Krebserkrankung.
Wichtig ist auch hier, dass Sie eine Veränderung bei Ihrem Liebling möglichst schnell untersuchen und die Ursache klären lassen. Dafür sind wir da.
Ihr bärenstarkes Team der Herz- und Krebsspezialisten.